Die guten Amerikaner und die bösen Kommunisten
Ein Zeitdokument, das die verquere Argumentation des »Komitees für unamerikanische Umtriebe« (Committee for Un-American Activities, meist als McCarthy-Tribunal bezeichnet) illustriert. Der Film ist leider in Englisch und hat nur mindere Tonqualität. Trotzdem sehenswert.
McCarthy-Ära (1950er Jahre) bezeichnet einen Zeitabschnitt der Geschichte der Vereinigten Staaten in der Anfangsphase des Kalten Krieges. Aus Furcht vor kommunistischer Infiltration und sowjetischen Agenten startete die US-Regierung eine Kampagne gegen die Kommunistische Partei der USA (KPUSA), deren Mitglieder und vermeintliche Sympathisanten, um »subversive Element« ausfindig zu machen. Der Film zeigt, dass schon alleine die Mitgliedschaft in einer legalen Gewerkschaft oder die Teilnahme an einem internationalen Kongress zur Verdächtigung und Anschuldigung ausreichte. Obwohl der namensgebende Senator Joseph McCarthy nur von 1950 bis 1955 öffentlich in Erscheinung trat (er starb 1957 als Alkoholiker), wird der gesamte Zeitraum der Verfolgung echter oder vermeintlicher Kommunisten und deren Sympathisanten, der so genannten Fellow travellers, von 1947 bis etwa 1956 heute als McCarthy-Ära bezeichnet. Die bekanntesten Opfer dieser Hysterie waren u.a. Ethel und Julius Rosenberg, die wegen angeblicher Spionage hingerichtet wurden oder Charlie Chaplin, der wegen der Kommunistenhetze gegen seine Person, nach Großbritannien zurückkehrte. Selbst Robert Oppenheimer (sein Leben wird z.Zt. in den Kinos gezeigt) wurde wegen seiner kritischen Haltung gegen den Einsatz der Atombombe 1954 vor so ein Komitee gestellt, was seine Karriere als einer der fähigsten Physiker des Jahrhunderts in Amerika beendete.