Corona (ja, schon wieder)

Karl Valentin hat einmal (zu einem anderen Thema) gesagt: »Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen«. Dazu hier mein Beitrag:

Das eigentliche Problem bei der Bekämpfung besteht darin, dass – nach einem ganzen Jahr Erfahrung mit dieser Pandemie – es der Wissenschaft immer noch nicht gelungen ist, festzustellen, wo und unter welchen Umständen die (meisten) Infektionen geschehen. Die moderne Statistik (»big data« und AI) kann so was durchaus und sogar relativ leicht herausfinden . Wenn man das inzwischen besser erforscht hätte, dann könnte man jetzt viel spezifischer gegen die Verbreitung der Krankheit vorgehen, anstatt alles, die ganze Wirtschaft mit der großen Klatsche lahmzulegen.

Man weiß längst, dass die meisten Infektionen auf Superspreader zurückgehen; derer es bestenfalls einen oder zwei in einer Gruppe von zwanzig Infizierten gibt oder bei privaten Feiern und Ereignissen. Die meisten symptomfreien Infizierten oder die, mit einem unauffälligen Krankheitsverlauf, tragen kaum zur Verbreitung des Virus bei, die Superspreader allerdings in einem überproportionale Maß. An diesem Punkt müsste man bei der Eindämmung und Bekämpfung ansetzen und nicht beim Friseur oder beim Abstand im Gartencenter (wo ja gar nichts passiert). Dieses Herangehen würde allerdings einen größeren Aufwand seitens der (meist unterbesetzten, unterfinanzierten und kaputtgesparten) Gesundheitsämter und brauchbare tracing-Apps voraussetzen. Aber von oben runter verbieten und verordnen ist halt einfacher. Lockdown ist eine tiefgreifende Einschränkung, die inzwischen kaum mehr Wirkung zeigt und inzwischen vermutlich mehr Schaden anrichtet als zu nützen. Es ist inzwischen an der Zeit umzudenken und – neben Testen und Impfen – bessere, spezifischere Methoden einzusetzen.

Ich habe schon im letzten Jahr, als das mit Corona gerade erst anfing, ge-orakelt, dass diese Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen weiter zur Kapitalakkualtion (im Sinne des Kapitalismus / Marx) beitragen wird: die Armen werden ärmer, die Reichen reicher. Dabei ist es hochinteressant zu betrachten, dass Geld in die Hände des Prekariats sofort und stark zur Stimulation der Wirtschaft führt, denn dieses Geld wird sofort für wichtige Wirtschaftsgüter, meist Konsum, und Dienstleistungen ausgegeben; ein spin-off der, so haben Leute es berechnet, der die Wirtschaft mit dem Faktor 1,8 stimuliert. Im Gegensatz dazu sind Zahlungen an die Industrie (Lufthansa, Autoindustrie, etc.) nahezu wirkungslos, denn sie werden zur Bedienung von Krediten verwendet (also Umschichtung, Akkumulation) und steigern weder Produktion oder Produktivität und tragen nichts zum »Volkswohlstand« (im Sinne von Petty, Marshall, und anderen) bei. Selbst wenn man wenigstens die Stromgebühren für kleine Haushalte subventioniert hätte, wäre mehr in der Wirtschaft angekommen als durch Subventionen von altmodischen Industrien (Automobile!) oder rein symbolische Senkung der (Mehrwehrt-)Steuer.

Mehr und verlässliche Informationen zum Thema (von Dr. Mai Thi):